Zuletzt hat der Klimaschutz erhebliche Aufmerksamkeit erfahren. Als Folge setzen sich zunehmend mehr Menschen mit ihm auseinander und möchten ihren eigenen Beitrag leisten. In diesem Zusammenhang kommt häufig das Thema Stromverbrauch ins Spiel, denn gerade er kann maßgeblichen Einfluss auf die persönliche Klimabilanz haben.
Wegen dieses Hintergrunds befassen sich zahlreiche Stromkunden mit der Frage, wie sie ihren Verbrauch senken können. Entscheidend ist nämlich, wo gespart wird – am Ende sollen sich die Maßnahmen auch bezahlt machen bzw. eine möglichst große Wirkung entfalten. Im heutigen Beitrag möchten wir deshalb aufzeigen, wo wir als private Konsumenten die meiste Elektrizität verbrauchen.
Direkter Stromverbrauch zu Hause
Im heimischen Umfeld unterscheiden wir zwischen zwei Arten des Verbrauchs. Er kann sowohl permanent als auch zeitweise erfolgen. Bestimmte Haushaltsgeräte sowie Teile der Haustechnik verbrauchen nahezu fortlaufend Strom – wenn auch nicht immer unterbrechungsfrei, aber zumindest sind sie überwiegend in Betrieb.
Zu diesen Geräten zählen im Wesentlichen die Heizung sowie Kühl- und Gefrierschrank. Bei der Heizung kommt es darauf an, ob die Wärme von Nachtspeicheröfen oder gewöhnlichen Heizkörpern ausgeht. Im ersten Fall wird unmittelbar mit Strom geheizt, im anderen Fall wird Strom benötigt, um das erwärmte Wasser umzuwälzen (dies gilt im Übrigen auch für Fußbodenheizungen). Beide Systeme machen sich auf der Stromrechnung deutlich bemerkbar.
Was den Stromverbrauch von Kühl- und Gefrierschrank betrifft, so hängt dieser sowohl von der Gerätegröße, der eingestellten Temperatur sowie der Energieeffizienz ab. In zahlreichen Haushalten wäre es möglich, den Verbrauch zu reduzieren, indem die Kühlung reduziert oder auf ein effizienteres Gerät umgestiegen wird.
Nun zu den Verbrauchern, die wir ganz nach Bedarf nutzen. Einige Elektrogeräte, wie z.B. Herd und Ofen, können ebenfalls überraschend viel Strom verbrauchen. Dasselbe gilt zum Erstaunen vieler Menschen auch für den Fernseher. Zwar gelten die heutigen Flachbildgeräte als vergleichsweise energieeffizient, doch aufgrund ihrer mittlerweile riesigen Bilddiagonalen ist ihr Energieverbrauch trotzdem nicht zu unterschätzen. Darüber hinaus können auch Geräte wie Föhn und Staubsauger den Stromzähler ordentlich rotieren lassen.
Indirekter Verbrauch von Elektrizität
Nicht immer verbrauchen wir Strom unmittelbar vor Ort. Einer der mittlerweile größten Stromfresser auf unserem Planeten ist das Internet. Für den schnellen und reibungslosen Austausch von Daten, wie z.B. E-Mails oder Fotos, befinden sich unzählige Computer im Dauerbetrieb. Die großen Internetkonzerne betreiben beeindruckend große Rechenzentren, die Unmengen an Energie verschlingen. Den wenigsten Verbrauchern ist dies bewusst – vor allem deshalb nicht, weil der Verbrauch an einem anderen Ort stattfindet.
Ähnlich steht es um die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs. Ob Straßenbahn oder Zug: Diese Fahrzeuge bewegen sich nur, weil sie per Oberleitung mit Elektrizität versorgt werden. Allerdings muss fairerweise eingeräumt werden, dass die öffentlichen Verkehrsmittel im Vergleich zum Individualverkehr eine höhere Energieeffizienz aufweisen.
Elektromobilität
Zwar mögen die Zulassungen für Elektrofahrzeuge hier in Deutschland auf keinen nennenswerten Marktanteil kommen. Allerdings rechnen Experten für die kommenden Jahre mit einer deutlichen Zunahme.
Wer sich für den Umstieg entscheidet und zum Beispiel den bisherigen Zweitwagen durch ein Elektroauto ersetzen möchte, muss mit einem drastischen Anstieg seines Stromverbrauchs rechnen, da jede Akkuladung viel Energie erfordert. Wie sehr die Stromrechnung in die Höhe klettert (im Gegenzug entfallen verständlicherweise die Kosten für traditionelle Kraftstoffe), hängt wiederum vom gewählten Fahrzeugmodell ab. Hier verhält es sich wie bei den anderen Fahrzeugen auch: Je größer der Pkw und je mehr Leistung zur Verfügung steht, desto höher der Strombedarf.
Nicht nur der Verbrauch ist relevant
Eine Zunahme des Stromverbrauchs durch den Umstieg auf ein Elektroauto muss im Hinblick auf die persönliche Klimabilanz allerdings nicht zwangsläufig verschlechtern. Schließlich kommt es auch darauf an, woher der Strom stammt bzw. auf welche Weise er erzeugt wird. Denn während konventionelle Kraftstoffe, wie Benzin und Diesel, generell keine gute Klimabilanz aufweisen, kann dies beim Strom vollkommen anders sein.
Diesen Umstand haben wir den erneuerbaren Energien zu verdanken, die in Deutschland stark ausgebaut sind. Heute ist es problemlos möglich, von konventionell erzeugtem Strom auf Ökostrom umzusteigen. Mit diesem Schritt ist es möglich, einen ganz erheblichen Beitrag zum Schutz des Klimas zu leisten.
Noch immer gibt es Stromkunden, die vor genau diesem Umstieg zurückscheuen. Sie möchten weiterhin konventionell erzeugtem Strom nutzen, um einem Anstieg ihrer Stromrechnung vorzubeugen. Dabei muss der Umstieg auf Ökostrom – je nach Versorger – nicht kostspielig sein. Entscheidend ist letztendlich die Herkunft und damit die Wahl des Anbieters. Wer sich am Markt umsieht und Tarife vergleicht, kann grüne Energie zu attraktiven Konditionen beziehen.