Der Mensch hinterlässt auf der Erde deutliche Spuren, die sich zum Teil schädlich auf das Klima und die Erwärmung der Erde auswirken. Die Gesamtheit dieser Spuren nennt man den ökologischen Fußabdruck.
Auswirkungen auf den ökologischen Fußabdruck haben alle Verrichtungen des täglichen Lebens, bei denen direkt oder indirekt Co2 ausgestoßen wird. Das Kohlendioxid (Co2) gilt es zu reduzieren, weil es den wesentlichen Anteil der Treibhausgase ausmacht, die die Erdatmosphäre aufheizen und somit zu weltweitem Artensterben, Überschwemmungen und Dürren beiträgt.
Die größten Co2-Produzenten
Die meisten Wissenschaftler gehen heute davon aus, dass der Anstieg der Co2-Werte in der Atmosphäre menschengemacht ist. Denn mit der Industrialisierung und dem rasanten Bevölkerungsanstieg schoss parallel auch der Co2-Ausstoß in die Höhe. Den größten Posten zur Klimaerwärmung leistet die Verbrennung der fossilen Energieträger wie Erdöl, Erdgas und Kohle.
Das Bewusstsein, dass auf den individuellen Segen von Flugzeugen, Elektrogeräten und Heizkörpern auch eine Verantwortung folgt, entstand in den Industrieländern leider viel zu spät. Denn jedes gekaufte Produkt, von der Banane bis zum Smartphone, verfügt über eine sogenannte Ökobilanz. Diese verschlechtert sich besonders durch eine billige und schnelle Produktion sowie lange Transportwege.
Den persönlichen Fußabdruck berechnen
Damit jeder Mensch ein Bewusstsein für seine Öko-Bilanz entwickelt, wurde Mitte der 90er Jahre die Metapher vom Co2-Fußabdruck geschaffen. Der Co2-Fußabdruck wird in der Maßeinheit der globalen Hektar (gha) gemessen und beschreibt die verfügbare und benötigte Biokapazität. Mit der Biokapazität ist die Fähigkeit des Ökosystems gemeint, biologisch nutzbringende Materialien herzustellen und von Menschen produzierten Abfall zu kompensieren.
Durch Tests im Internet lässt sich schnell und einfach berechnen, ob der persönliche Fußabdruck diesen Wert übersteigt. Anhand von wenigen Fragen zu den Bereichen Ernährung, Wohnen, Konsum und Mobilität bekommt man eine Idee davon, wie viel Raum durch das eigene Handeln auf der Erde eingenommen wird und wie tief die Spuren sind, die man auf der Oberfläche hinterlässt.
Wir leben auf großem Fuß
Je wohlhabender und stärker besiedelt ein Land ist, desto größer wird in der Regel auch sein ökologischer Fußabdruck. Ein hoher Lebensstandard führt zu höherem Ressourcenverbrauch – dieser geht leider auf Kosten der ärmeren Länder.
Laut einer weltweit durchgeführten Statistik aus dem Jahr 2021 sind die USA, Australien, Russland und Deutschland weltweit die absoluten Top-Verschwender. Würde die ganze Welt wie die USA leben, benötigte man fünf Erden, während Deutschland sich fast dreimal mehr Ressourcen leistet, als dem Land aus ökologischer Sicht zusteht.
In Zahlen ausgedrückt bedeutete die Metapher vom Co2-Fußabdruck für Deutschland im Jahr 2019 einen jährlichen Co2-Verbrauch von 7,9 Tonnen pro Kopf. Die globalen Ressourcen reichen nach aktuellem Stand jedoch pro Person nur noch für circa 2 Tonnen Co2. Jedes Kilogramm Co2, das diesen Höchstwert übersteigt, geht auf Rechnung von Meeren, Wäldern, Tieren und trifft schlussendlich wieder uns Menschen.
Durch smartes Reisen den Fußabdruck reduzieren
Viele Deutsche fliegen einmal jährlich in den Urlaub und lassen sich ihre wohlverdiente Entspannung von Meeresrauschen und möglichst vielen Sonnenstunden begleiten. Ein Hin- und Rückflug von Berlin nach Rom verbraucht mit durchschnittlich 716 kg Co2 jedoch bereits fast die Hälfte des Jahresbudgets pro Person. Zum Vergleich: Eine Person in Äthiopien hat einen durchschnittlichen Co2-Jahresverbrauch von 560 kg.
Solange Zugfahrten ein Vielfaches an Geld und Zeit kosten, wird die Billigflugreise für die meisten Deutschen jedoch der einzig erschwingliche Weg in den Urlaub sein. Auch Geschäftsreisen lassen sich nicht immer vermeiden. Um wieder auf einen grünen Zweig zu kommen, können Flugreisen in diesem Fall durch Spenden an Klimaschutzprojekte kompensiert werden.
Ansonsten sollte versucht werden, sich zeitlich und finanziell auf den Urlaub im näheren Umland einzurichten. Besonders in den Sommerferien bieten Deutschland und Grenzländer wie Polen, Dänemark und Frankreich traumhafte Reiseziele, die mit dem Zug gut erreichbar sind. Auch Reisen mit dem Auto können den Fußabdruck verkleinern, wenn kürzere Strecken zurückgelegt und mit mehreren Personen gereist wird.
3 Tipps für smartes Reisen
- Mit dem Zug oder Bus ins Umland reisen
- Flugreisen durch Spenden kompensieren
- Fahrgemeinschaften bilden
Lebensmittel richtig einkaufen und konsumieren
Neben dem Reisen nimmt der Lebensmittelkonsum einen weiteren großen Posten in Sachen Ökobilanz ein. Laut Foodwatch machen die Tierhaltung und die dafür notwendige Futterproduktion sogar 71 % der Co2-Emissionen aus. Die schlechteste Co2-Bilanz hat der Konsum von tierischen Produkten wie Milch, Eier, Fisch und Wurst, weshalb die vegane Ernährung dem Ökosystem besonders zuträglich ist.
Da es jedoch nicht jedermanns Sache ist, sich vegetarisch oder vegan zu ernähren, können bereits kleine Veränderungen helfen. Durch die Produktion von Bioprodukten werden laut Greenpeace 15 bis 20 % weniger Treibhausgase produziert. Wer zusätzlich zu Bioprodukten noch saisonales Gemüse kauft und mehr zu Hause kocht, statt auswärts zu essen, tut dem Klima deshalb einen großen Gefallen. Egal ob ökologisch oder konventionell hergestellt – auf Rindfleisch sollte nach Möglichkeit komplett verzichtet werden, da es mit Abstand die schlechteste Ökobilanz hat.
4 Tipps zur bewussten Ernährung
- Fleischkonsum reduzieren
- Bio-Produkte kaufen
- Auf saisonales Gemüse zurückgreifen
- Weniger auswärts essen
Stromfresser ausschalten
In den eigenen vier Wänden lässt sich der Co2-Fußabdruck mit wenigen Maßnahmen reduzieren, indem beispielsweise die Kühlschranktür nicht so lange offen steht und der Kochtopf mit dem passenden Deckel geschlossen wird. Selten genutzte Elektrogeräte sollten ausgeschaltet werden, statt sie auf Standby weiterlaufen zu lassen. Und beim Kauf neuer Geräte kann auf Langlebigkeit und eine gute Klimaverträglichkeit geachtet werden. Am effektivsten ist jedoch der Wechsel zu einem Ökostromanbieter und die Nutzung von besonders energieeffizienten Geräten (z. B. A+++).
3 Tipps zum Stromverbrauch
- Zu Ökostrom wechseln
- Steckdosenleiste statt Standby-Modus nutzen
- Langlebige Geräte kaufen
- Geräte mit einer guten Energieeffizienzklasse wählen
Fazit
Mit wenigen Maßnahmen lässt sich bereits viel erreichen. Wenn jeder Verbraucher im Alltag daran denkt und bestimmte Dinge aus dem täglichen Leben streicht oder ändert, kann der Co2-Fußabdruck deutlich verringert werden. Natürlich muss auch die Politik noch aktiver werden und die für die Reduzierung des Co2-Ausstoßes notwendigen Gesetze auf den Weg bringen.